Urinale
Urinale sind im Vergleich zu Toiletten deutlich weniger aufwendig hinsichtlich des Aufbau- als auch Wartungsaufwands. Durch Steh- als auch Hock-Urinale reduziert sich die Anzahl der Personen die auf dem Gelände urinieren deutlich und die Anzahl der nötigen Toilettenkabinen kann reduziert werden.1
Die Abflüsse der Urinale können jeweils in einen separaten Urinsammelbehälter pro Urinal geführt werden, oder per Leitungssystem in einen zentralen Sammelbehälter. Der gesamte anfallende Urin kann in IBCs2 gesammelt werden. Wenn es einen ausreichenden Höhenunterschied zwischen Urinal und IBC gibt (höher stehende Urinale oder eingegrabener IBC), kann der Abfluss direkt in den IBC erfolgen. Neben einem regelmäßigen Umschütten von kleineren Sammelbehältern in einen IBC kann der IBCs auch mittels Tauchpumpe aus einem Pumpensumpf gefüllt werden. Einzelne beprobte Modell3 konnte jedoch nicht die ausreichende Leistung für die nötige Potenzialdifferenz von 2 m erbringen. Das Umfüllen von kleinen Sammelbehältern in den IBC sollte möglichst regelmäßig geschehen, da schwerere Sammelbehälter nicht einfach getragen werden können. Bei der Positionierung der IBCs sollten die Entfernungen zu den Urinalen / Toilettenkabinen, ein eingeschränkter Zugang durch Publikumsverkehr und die eingeschränkte Mobilität bei gefülltem Zustand bedacht werden. Mit zunehmenden Dauer der Veranstaltung bildet sich mehr Ammoniak und somit wahrnehmbarere Gerüche. Die Hock- und Stehurinale haben erfahrungsgemäß keine fäkale Verunreinigung, welches sich positiv auf die Dauer der Hygienisierung auswirkt.
Bild: Kombiniertes Hock- und Stehurinal (KTMK, 2017)
1. Insbesondere Hockurinale sind zwar wenig verbreitet, bisher waren je nach Bauweise die Annahmequote zur Benutzung statt der Toilettenkabine sehr hoch ↩
2. Intermediate bulk container, z.B. mit 1000l Kapazität ↩
3. T.I.P. Schmutzwasser Tauchpumpe TVX 12000, 480 Watt, Förderhöhe / Druck max.: 6 m / 0,6 bar ↩