KTMK
Das Projekt KTMK (Kollektiv für Trockentoiletten-Manufaktur-Kunst Lichtenberg) besteht seit 2014.
Anlass der Gründung der Gruppe war ein Bedarf an sanitären Einrichtungen auf einem nicht an das Abwassersystem angeschlossenen Gelände. In einer Gruppe von Freund*innen wurden die ersten Ideen von mobilen Trockentrenntoiletten entwickelt. Parallel entwickelte die Gruppe eine eigene, passende Organisationsform und ein Selbstverständnis.
Zentrales Ziel des KTMK ist es, ein unentgeltliches Trockentoiletten-Angebot zu entwickeln, das das Kollektiv selbst wie auch andere Gruppen nutzen können um ressourcensparsam und unabhängig sanitäre Angebote bereitzustellen. Der „Un-Ort“ Toilette wird dabei zum „Ort“ umgestaltet. Als Gegenzug oder auch Ergänzung für das sanitäre Angebot bietet der mit den Toiletten geschaffene Raum den Kollektivist*innen zudem die Möglichkeit, im Kontext von Veranstaltungen eigene Ideen zu entfalten (etwa Spiele, Installationen, Ausstellungen und Musik). Die Arbeit des KTMK orientiert sich an den Bedürfnissen der beteiligten Personen. Die Gruppe entscheidet im Konsens und strebt soziale Inklusion an. Das Kollektiv übt sich im möglichst offenen Umgang mit Wissen und unterstützt andere Gruppen und Projekte.
Über mehrere Veranstaltungen sammelte das Kollektiv Erfahrungen, verschriftlichte sie und entwickelte die Toiletten kontinuierlich weiter. Bei einer Gruppenstärke von durchschnittlich etwa fünf Personen war sowohl der Zeitaufwand für die Vorbereitung, als auch für die notwendige Betreuung der Trockentoiletten während Veranstaltungen vergleichsweise hoch. Während die Betriebskosten der KMTK-Toiletten gering ausfallen, waren zudem die anfänglichen Investitionskosten nicht unerheblich. Die Kosten wurden jeweils privat aus dem Kollektiv beglichen.
Stand Sommer 2016: Wir haben viele Eindrücke und Erfahrungen gesammelt. Nicht zuletzt wegen des kostenlosen Angebot unseres Kollektivs war die Nachfrage nach unseren Toiletten dauerhaft hoch. Neben dem Angebot der Toiletten haben wir unsere Ideen und Erfahrungen auch auf Workshops geteilt. Ein kontinuierlicher Veranstaltungsbetrieb über den Sommer kann und soll nicht aufrecht erhalten werden - dies war auch nie unser Ziel. Vielmehr sollen durch die vorliegende Dokumentation Individuen und Gruppen die Möglichkeit haben, eigene Lösung zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben. Wir versuchen zudem die Ideen und Umsetzungen anderer Menschen zu verfolgen und in unserer Dokumentation wie auch in der Weiterentwicklung unseres Konzepts einzubeziehen.