Hock-Urinale

Bisher wurden drei Bauformen umgesetzt, wovon die erste Lösung als beste Beurteilt wurde:

  • Erhöhter Tritt mit Ablaufrinne
  • Ablaufrohr
  • Aufgeschnittener Kanister

Allgemein sollten die Urinale einen ausreichenden Sichtschutz bieten. Bei mehrtägigen Veranstaltungen hat die genderneutrale Bezeichnung zu sehr wenigen Missverständnissen geführt. Einzelne Urinale können auch mit dem Gerüst der Toilettenkabine kombiniert werden. Neben ausreichender Beleuchtung ist Toilettenpapier und ein Mülleimer für das benutzte Toilettenpapier nötig.

Erhöhter Tritt mit Ablaufrinne

Zwei Gitterrohr-Tritte (23 cm * 71 cm) werden mit Dachlatten erhöht (ca. 20 cm) auf einer Europalatte angeschraubt. Der Trittabstand beträgt 28 cm.1 Mit Teichfolie wird ein Abflauf nach außen angebracht und etwas höher darüber ein engmaschiges Metallgitter zur Vermeidung von Verstopfungen im Abfluss. Eine aufgeschnittene PET-Flasche fängt den Urin aus der Teichfolie ab und lenkt in einen Sammelcontainer. (Befestigung am Schlauch entsprechend Dokument Montageanleitung Toilettenkabine)

Es gab keine negativen Erfahrungen mit der Bauform. Einige Nutzer*innen waren sich unsicher in welcher Blickrichtung gehockt werden sollte. Wenn für die Funktion auch irrelevant, beugt ein Fahrradlenker dem vor und bietet auch noch Haltemöglichkeiten.

Bild: Hockurinal (KTMK, 2015)
Bild: Hockurinal in Kabine (KTMK, 2015)

Ablaufrohr

Ein Ablaufrohr mit Durchmesser von 30 cm wird mit ovalen Einschnitten versehen und läuft direkt in einen Sammelbehälter. Je nach Länge des Rohres sind mehrere Einschnitte möglich. Sowohl das Rohr muss erhöht und abschüssig sein, als auch Tritte für die Nutzer*innen. Sind die Tritte nicht ausreichend hoch, können Hose, Rock, etc. mit dem Rohr in Kontakt kommen. Die Ovale sollten ausreichend lang sein (> 40 cm), dennoch ist ein abwischbarer Untergrund empfohlen, der das Auftreten von Fliegen sowie Geruchsbildung verhindert.

Die Erfahrungen mit der Lösung sind gut. Das Rohr wurde relativ hoch aufgehängt und war nicht ausrechend fest. In Kombination mit den Tritt wurde dies als zu labil bewertet. Für einige Nutzer*innen war das nötige Übersteigen des Rohrs unangenehm und subjektiv wahrgenommen war die Akzeptanz nicht vollständig gegeben. Die Einschnitte mussten regelmäßig gereinigt werden, es gab Anmerkungen, dass der Urin zu stark spritzt. Der Ablauf aus dem Rohr wurde mit Teichfolie verjüngt und per aufgeschnittene PET-Flasche in Kanister umgelenkt. Die mit Gewebeband angebrachte Teichfolie hat sich mehrmals gelöst.

Aufgeschnittener Kanister

Ein aufgschnittener Kanister mit Ablauf über einen Schlauch zum Pumpensumpf ist eine relativ einfache Lösung. Die feste Positionierung benötigt etwas Zeit, ein Tritt verbessert die intuitive Benutzung, die leicht nach vorne gebeugt erfolgt.

Die Erfahrungen mit der Bauform waren gemischt. Bei einem breiten Kanister ist es schwer möglich mittig über dem Kanister zu hocken. Haltegriff würden die Benutzung erleichtern. Ein abwischbarer Untergrund verhindert das Auftreten von Fliegen. Kommentare: “Soll ich in den Eimer pinkeln?”

1. Arithmetisches Mittel bevorzugter Abstand der Tritte einer Stichprobe von 30 Personen auf der Veranstaltung

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